Prompt Engineering – Alles was du über das Verfassen von Prompts für ChatGPT wissen musst

Geschrieben von KiKenner | In Prompting

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Einleitung

Prompt-Engineering ist ein entscheidender Aspekt beim Arbeiten mit Sprachmodellen (LLMs). Es geht darum, wie wir unsere Anfragen und Befehle an diese Modelle formulieren, um präzise und nützliche Antworten zu erhalten. Diese Fähigkeit ist nicht nur für Entwickler und Forscher wichtig, sondern auch für alle, die im Alltag mit KI-Technologien interagieren.

In dieser Einführung werde ich euch durch die grundlegenden Prinzipien des Prompt-Engineerings führen. Wir werden uns drei Arten von Operationen ansehen, die nahezu jede Art von Prompt umfassen. Diese Einblicke werden euch helfen, besser zu verstehen, wie man Sprachmodelle effektiv nutzt und wie vielseitig diese Technologien sein können.

Begleitet mich auf dieser Reise in die Welt der künstlichen Intelligenz, und lasst uns gemeinsam die Geheimnisse und Möglichkeiten des Prompt-Engineerings entdecken!

Grundlagen des Prompt-Engineerings

Reduktive Operationen

Die erste Kategorie, die wir uns anschauen, sind die sogenannten Reduktiven Operationen. Hierbei geht es darum, aus einem umfangreicheren Input einen kompakteren, präziseren Output zu erzeugen. Diese Techniken sind besonders nützlich, um große Mengen an Informationen zu verdichten und das Wesentliche herauszufiltern.

Zusammenfassung: 

Einer der häufigsten Anwendungsfälle ist die Zusammenfassung. Dabei geht es darum, denselben Inhalt mit weniger Worten auszudrücken. Wir können verschiedene Formate nutzen, wie zum Beispiel Listen, Knotenpunkte oder eine Executive Summary. Eine Executive Summary gibt uns beispielsweise einen schnellen Überblick über die Hauptpunkte, ohne den Inhalt wiederholend darzustellen.

Destillation: 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Destillation. Hierbei wird der Kern eines Textes herausgearbeitet, indem unnötige Informationen entfernt werden. Diese Methode hilft dabei, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken und Klarheit zu schaffen.

Extraktion:

Die Extraktion ist eine Methode, die viele bereits aus älteren NLP-Anwendungen kennen. Sie bezieht sich auf das Herausfiltern spezifischer Daten wie Namen, Daten und Zahlen aus einem Text.

Charakterisierung:

Eine weniger bekannte, aber ebenso interessante Operation ist die Charakterisierung. Hiermit kann man einem Text oder einem Thema innerhalb eines Textes bestimmte Eigenschaften zuordnen. So lässt sich beispielsweise analysieren, ob ein Text eher fiktional, wissenschaftlich oder ein Programmcode ist.

Diese Techniken sind besonders effektiv, um aus umfangreichen Datenmengen schnell und effizient die benötigten Informationen zu gewinnen und Klarheit in komplexe Sachverhalte zu bringen.

Transformationelle Operationen

Nachdem wir die reduktiven Operationen betrachtet haben, kommen wir nun zu den Transformationellen Operationen. Diese sind entscheidend, wenn es darum geht, den Inhalt bei etwa gleicher Länge oder Bedeutung in eine andere Form zu überführen. Sie ermöglichen es uns, die Darstellungsweise eines Inhalts zu verändern, ohne dessen Kern zu verlieren.

Reformatierung:

Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Reformatierung. Diese Operation verändert lediglich die Präsentationsform des Inhalts. Beispielsweise könnten wir einen Text in eine Auflistung von Stichpunkten umwandeln, Prosa in ein Drehbuch umschreiben oder XML-Daten in JSON-Format übersetzen.

Refactoring:

Refactoring, ein Begriff aus der Welt der Programmierung, findet auch in der Sprachverarbeitung Anwendung. Hierbei geht es darum, einen Inhalt so umzuformulieren, dass er dieselbe Botschaft auf eine verbesserte oder andersartige Weise übermittelt. Dies kann bei strukturierten oder konstruierten Sprachen wie Rechts- oder Wissenschaftsdokumenten angewendet werden.

Sprachwechsel: 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Wechsel zwischen verschiedenen Sprachen, sei es bei natürlichen Sprachen wie Englisch und Portugiesisch oder bei Programmiersprachen wie C++ und Python.

Restrukturierung:

Im Gegensatz zur einfachen Reformatierung beinhaltet die Restrukturierung eine Veränderung der Reihenfolge und der Struktur des Inhalts. Dies kann beinhalten, Abschnitte hinzuzufügen oder zu entfernen, um beispielsweise den logischen Fluss oder die Priorisierung zu optimieren.

Modifikation:

Unter Modifikation verstehen wir das Umschreiben eines Textes, um eine leicht veränderte Intention zu erreichen. Dies kann Änderungen im Ton, in der Formalität oder im Stil beinhalten.

Klärung: 

Die Klärung zielt darauf ab, einen Text klarer und verständlicher zu gestalten. Dies ist besonders nützlich, um wissenschaftliche Texte zu bearbeiten oder um Nicht-Muttersprachlern zu helfen, ihre Ausdrucksweise zu verbessern.

Transformationelle Operationen sind von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht, Inhalte an unterschiedliche Kontexte und Anforderungen anzupassen, ohne ihre grundlegende Bedeutung zu verändern.

Generative oder Erweiterungsoperationen

Nun wenden wir uns den Generativen oder Erweiterungsoperationen zu. Diese Art von Operationen ist besonders faszinierend, da sie es ermöglichen, aus einem relativ kleinen Input einen umfangreicheren und oft kreativeren Output zu generieren. Diese Techniken erweitern den ursprünglichen Inhalt, indem sie neue Elemente hinzufügen oder bestehende Aspekte vertiefen.

Drafting (Entwurf): 

Das Drafting ist eine Kernfunktion, bei der aus einem Satz von Anweisungen ein umfassendes Dokument erstellt wird. Dies kann ein Codefile, ein fiktionaler Text, ein rechtliches Dokument, eine Wissensbasis oder eine wissenschaftliche Abhandlung sein. Das Modell nutzt hierbei die gegebenen Anweisungen, um etwas Neues und Strukturiertes zu schaffen.

Planung:

Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Planung. Hierbei wird das Modell genutzt, um auf Grundlage von vorgegebenen Parametern Pläne zu entwickeln. Das können Aktionspläne, Projektstrategien oder auch das Erarbeiten von Zielen und Missionen sein.

Brainstorming:

Beim Brainstorming nutzt das Modell seine Fähigkeit, kreativ zu denken, um eine Vielzahl von Ideen und Möglichkeiten zu generieren. Dies kann für die Problemlösung, das Finden neuer Ansätze oder das Erstellen von Hypothesen verwendet werden.

Hypothesenbildung: 

Ein besonders spannender Aspekt ist die Generierung neuer Hypothesen. Hierbei entwickelt das Modell auf Basis des vorhandenen Wissens und der gegebenen Daten neue Theorien oder Vermutungen.

Amplifikation (Verstärkung): 

Bei der Amplifikation geht es darum, einen gegebenen Inhalt umfassend auszuarbeiten und zu erweitern. Dies beinhaltet das Vertiefen von Themen, das Ausarbeiten von Details und das „Auspacken“ von komplexen Ideen.

Diese generativen Operationen zeigen das wahre Potenzial von Sprachmodellen auf. Sie ermöglichen es uns, aus einfachen Vorgaben komplexe, durchdachte und kreative Inhalte zu erschaffen.

Latenz und Emergenz in Sprachmodellen

Latenz: 

Unter Latenz verstehen wir das verborgene Wissen und die Fähigkeiten, die in einem Modell eingebettet sind, aber durch das richtige Prompting aktiviert werden müssen. Dieses latente Wissen stammt aus den Trainingsdaten des Modells und umfasst eine Vielzahl von Informationen, Konzepten und Fähigkeiten.

Emergenz: 

Mit dem Begriff Emergenz beschreiben wir die Fähigkeiten, die sich erst mit der Größe und Komplexität eines Sprachmodells offenbaren. Dazu gehören zum Beispiel die Theorie des Geistes, implizites Denken, logisches Schließen und das Lernen im Kontext. Diese emergenten Fähigkeiten zeigen die beeindruckende Intelligenz und Anpassungsfähigkeit moderner Sprachmodelle.

Bloom’s Taxonomie und ihre Anwendung auf Sprachmodelle

Bloom’s Taxonomie: Dieses Modell, entwickelt von Bildungsforscher Benjamin Bloom, hilft uns zu verstehen, wie Menschen lernen und Wissen verarbeiten. Es unterteilt kognitive Fähigkeiten in sechs Ebenen: Erinnern, Verstehen, Anwenden, Analysieren, Bewerten und Erschaffen.

Anwendung auf Sprachmodelle: 

Interessanterweise können wir beobachten, dass Sprachmodelle viele, wenn nicht sogar alle, Ebenen der Bloom’schen Taxonomie erreichen. Sie sind in der Lage, Fakten zu erinnern, Konzepte zu verstehen, Informationen in neuen Situationen anzuwenden, Ideen zu analysieren, Entscheidungen zu rechtfertigen und neues oder originelles Werk zu erschaffen.

Kreativität und Halluzination in Sprachmodellen

Ein oft diskutiertes Thema im Bereich der künstlichen Intelligenz ist die Unterscheidung zwischen Kreativität und Halluzination. In Sprachmodellen ist diese Unterscheidung besonders relevant.

Halluzination als Kreativität: 

Sprachmodelle haben die Fähigkeit, Inhalte zu „halluzinieren“ oder zu erfinden, die in ihren Trainingsdaten nicht explizit vorhanden sind. Diese Fähigkeit ist eng mit Kreativität verbunden, da beide das Erzeugen von Neuem beinhalten.

Nutzen und Grenzen: 

Während diese kreative Leistung ein mächtiges Werkzeug darstellt, ist es auch wichtig, die Grenzen und Kontextabhängigkeit dieser Funktionen zu verstehen. Insbesondere in Bereichen wie Recht oder Medizin ist es entscheidend, die Fiktion von der Realität unterscheiden zu können.

Schlussfolgerung

Wir sind am Ende unserer Reise durch die Welt des Prompt-Engineerings und der Sprachmodelle angekommen. Was wir gesehen haben, ist nichts Geringeres als eine Revolution in der Art und Weise, wie wir mit Information und Sprache umgehen. Die Fähigkeiten von Sprachmodellen wie GPT und Llama eröffnen uns neue Horizonte in der Kommunikation, im Lernen und in der kreativen Arbeit.

Zusammenfassung der Erkenntnisse

Reduktive, Transformationelle und Generative Operationen: Wir haben die drei fundamentalen Operationsarten kennengelernt, die zusammen die Vielfalt der Anwendungen von Sprachmodellen abbilden. Diese reichen von der Verdichtung und Präzisierung von Informationen über die Transformation von Inhalten bis hin zur Generierung neuer, kreativer Inhalte.

Fortgeschrittene Konzepte für Prompts:

Mit Konzepten wie Latenz, Emergenz und der Anwendung von Bloom’s Taxonomie haben wir einen tieferen Einblick in die Komplexität und das Potenzial von Sprachmodellen erhalten.

Kreativität und Halluzination: 

Die Grenze zwischen kreativer Leistung und Halluzination in Sprachmodellen hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, diese Technologien mit Bedacht und Verständnis zu nutzen.

Ausblick

Die Welt der künstlichen Intelligenz und des Prompt-Engineerings entwickelt sich rasant weiter. Was heute als fortschrittlich gilt, könnte morgen schon Alltag sein. Die Möglichkeiten, die sich durch Sprachmodelle eröffnen, sind nahezu grenzenlos und reichen von verbesserten Kommunikationsformen über innovative Lösungsansätze in Wissenschaft und Wirtschaft bis hin zur kreativen Kunst.

Ich hoffe, dieser Artikel hat euch inspiriert, die Potenziale von Sprachmodellen zu erkunden und sie in eurem eigenen Bereich anzuwenden. Die Zukunft ist hell, und sie spricht unsere Sprache!

Damit ist unser umfassender Blogartikel abgeschlossen. Er bietet einen tiefgehenden Einblick in die Welt des Prompt-Engineerings und der Sprachmodelle, die sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Anwender wertvoll sind. Vielen Dank fürs Lesen und für euer Interesse an diesem spannenden Thema!

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